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Nippon 2004
Anfang des Jahres durfte ich wie im Traum das Land Nippon bereisen.
Alles in allem bin ich nun schlauer als vorher: Ich habe unendliche
Weisheit sowie den Eingang ins Paradies gefunden (also zuerst einen
heiligen Stein gestreichelt und dann durch das Wurzelloch einer Tempelsäule,
die aus einem einzigen massiven Zedernstamm besteht, gekrochen, ja gewunden
fast und quasi wiedergeboren rausgeflutscht). Ich habe mein Haupt am heiligen
Berg Koya zur Ruh gelegt und den leuchtenden Fujisan von oben majestätisch
sich erheben sehen. Habe Kugelfisch gegessen und überlebt. Sushi doch für gut
befunden und vor allem für teuer, wie mein Gastgeber eilig versicherte. Bin auf
kaiserlichem Nachtigallboden zwitschernd lustwandelt und ächzend auf
größenwahnsinnigen Granittreppen gelandet. Habe sowohl japanisch hockend mich
befreit, als auch auf beheizten und gepolsterten Klobrillen geweilt. Habe den
eintönig lieblichen Stimmen der Fahrstuhlansagerinnen gelauscht und mich an
ihrer Dienstbarkeit berauscht.
Ich habe mich selten wohler gefühlt. Viele Grüße aus dem Land des Lächelns!
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